- Wiederverwendung, Aufarbeitung und Umnutzung von Werkzeugen und Ausrüstungen anstelle von Neuanschaffungen: JLR reduziert Abfall bei der Umstellung seiner weltweiten Produktionsanlagen auf Elektrifizierung
- Umfang der Umstrukturierung von Vermögenswerten in den britischen und europäischen Standorten des Luxusautomobilherstellers beläuft sich bisher auf über 100 Millionen Pfund; Ausrüstung würde sieben Fußballfelder bedecken
- Neues globales digitales Asset‑Management‑System wird die Prozesse weiter automatisieren und künftige Wiederverwendungsprojekte beschleunigen
- JLR optimiert die Wiederverwendung in seinen Betriebsabläufen, um Anforderungen an Leistungsfähigkeit und CO₂‑Emissionen in Einklang zu bringen
- Gleichzeitig verfolgt das Unternehmen im Rahmen seiner „Reimagine“‑Strategie das Ziel, bis 2030 für alle Marken elektrische Modelle anzubieten und bis 2039 CO₂‑neutral zu werden
Kronberg, 30. April 2025 – Wiederverwendung, Aufbereitung, Umnutzung und Recycling: Im Rahmen einer 100‑Millionen‑Pfund‑Initiative reduziert JLR die Abfallmenge in seinen Industrieanlagen in Großbritannien und Europa. Mit der bevorstehenden Markteinführung des Range Rover Electric tritt JLR in die nächste Phase der Elektrifizierung ein.
Als Vorbereitung auf die nächste Generation von Elektrofahrzeugen gestaltet das Unternehmen alle Produktionsstätten um. Zehntausende von Geräten und Werkzeugen – von kompletten Fertigungsstraßen bis hin zu Schraubenziehern – werden nach vorheriger Prüfung weiterverwendet. Dabei wurden Faktoren wie die Einhaltung von Normen, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, die Kosten für Aufarbeitung und Wartung, potenzieller Ausschuss und Verkaufserlöse berücksichtigt.
Statt neues Equipment zu beschaffen, hat JLR mehr als 50.000 Quadratmeter Ausrüstung – das entspricht der Fläche von sieben Fußballfeldern – aus Castle Bromwich, wo die Produktion im vergangenen Jahr eingestellt wurde, aus dem Electric Propulsion Manufacturing Centre (EPMC) in Wolverhampton und aus Graz, Österreich, wiederverwendet und setzt sie künftig an JLR Standorten im Vereinigten Königreich und im slowakischen Nitra ein. Inzwischen sind Hunderte von Second‑Life‑Robotern in Solihull, Halewood und im EPMC in Wolverhampton installiert. Dort werden sie die nächste Generation der JLR Elektrofahrzeuge und Batteriepacks produzieren.
Zudem wurden 18.600 Tonnen Altmetall aus Castle Bromwich und Graz zur Wiederverwertung an einen Recyclingbetrieb geliefert. Dadurch konnten die CO2‑Emissionen des neuen, aus Altmetall erzeugten Stahls um 1.258 Kilogramm pro Tonne gesenkt werden.*
Während JLR in eine entscheidende Phase seiner Elektrifizierungsstrategie eintritt, liegt uns der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen am Herzen – wir erhöhen den Nutzen und die Langlebigkeit unserer Produkte und maximieren das Recycling und die Wiederverwendung. Das ist nicht nur per se richtig, sondern verbessert auch die Rentabilität und erhöht die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette. Mit solchen Initiativen zeigt JLR, dass nachhaltige Entscheidungen nicht immer teurer sind, sondern auch zur Kostensenkung beitragen – und für unsere Kolleginnen und Kollegen sogar eine Chance für Wachstum und Entwicklung darstellen können.
Andrea Debbane
Chief Sustainability Officer bei JLR
Die Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft wurden von einer breitaufgestellten, interdisziplinären Arbeitsgruppe geleitet. Ihre Mitglieder reichen von Industrial Operations bis hin zu Verantwortlichen der Modellprogramme. Sie arbeiten standort‑ und technologieübergreifend, um Möglichkeiten der Wiederverwendung von Anlagen zu bestimmen.
Ebenfalls intern entwickelt wurde ein neues digitales Asset‑Management‑System. Es soll den Lebenszyklus eines jeden Fahrzeugprogramms steuern – vom Erwerb bis zum Verkauf, zur Verschrottung und Wiederverwendung. Die Anwendung bietet einen internen Marktplatz, auf dem ein Katalog von Vermögenswerten zum Kauf angeboten wird, um zukünftige Projekte zu rationalisieren und zu skalieren. In den verschiedenen Unternehmensstandorten haben die Teams auch neue wertvolle Fähigkeiten in den Bereichen Technik, Wartung und Sicherheit aufgebaut und die Aufarbeitung und Neukalibrierung von Werkzeugen im Einklang mit geltenden Produktionsstandards vor Ort vorgenommen.
Bei der Transformation von JLR zu einem nachhaltigeren modernen Luxusunternehmen spielt die Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle. Der Ansatz von JLR, die Umweltauswirkungen über die Auspuff‑Abgasemissionen hinaus zu adressieren, ermöglicht sinnvolle Veränderungen innerhalb des Unternehmens – mit dem Ziel, einen neuen Maßstab für die Auswirkungen von Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft zu setzen.
*Angaben des Recyclingbetriebs: 442 kg CO2 pro Tonne neuen Stahls, der aus Metallschrott hergestellt wird. 1.700 kg CO2 pro Tonne neuen Stahls, der von Grund auf neu erzeugt wird (Stand: 29. April 2025).