- Jaguar Land Rover erhöht gemeinsam mit dem Tucana Konsortium die Reichweite zukünftiger elektrischer Fahrzeuge durch innovative Verbundwerkstoffe
- Noch verwindungssteifere und leichtere Karosserien versprechen darüber hinaus eine stärkere Performance, ein noch dynamischeres Fahrerlebnis und eine weiter erhöhte Crashfestigkeit
- Projekt‑Ziel: zwischen 2023 und 2032 Einsparung von 4,5 Millionen Tonnen CO2
- Erste Tests mit Tucana‑Prototypen schon für 2022 erwartet
Whitley, 26. Januar 2021 – Jaguar Land Rover macht im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts mit dem Titel Tucana den nächsten Schritt bei der Entwicklung künftiger Elektrofahrzeuge. Dank des Einsatzes gewichtsparender Verbundmaterialien wie Kohle‑ und Glasfaser sollen sie neben einer erhöhten Reichweite zusätzlich mehr Leistung und Fahrdynamik liefern. Das von Jaguar Land Rover zusammen mit einem Konsortium aus führenden Akademie‑ und Industriepartnern gegründete Projekt verfolgt das Ziel, zwischen 2023 und 2032 rund 4,5 Millionen Tonnen CO2 einzusparen.
Gelingen soll dies über zwei zentrale Stellschrauben: Gewichtsreduktion bei zugleich erhöhter Karosseriesteifigkeit. Der partielle und gezielte Austausch von Aluminium und Stahl durch Verbundwerkstoffe senkt das Gewicht pro Fahrzeug um im Schnitt 35 Kilogramm. Parallel dazu erhöht sich durch den Einsatz von zum Beispiel Kohlefaser die Verwindungsfestigkeit um 30 Prozent. Diese Diät erlaubt den Einbau größerer Batterien mit höherer Reichweite – ohne steigende CO2‑Emissionen. Zugleich ist der steifere Karosserieverbund auf die erhöhten Drehmomente der stärkeren Hochleistungs‑Batterien und E‑Motoren ausgelegt – und verstärkt darüber hinaus die Sicherheitszelle der Passagiere weiter. Jaguar Land Rover erwartet, schon 2022 Tucana Prototypen für erste Tests auf die Straße schicken zu können.
Leichter, schneller, weiter: Jaguar Land Rover setzt bei den Elektromodellen von morgen auf innovativen Leichtbau
Das von Jaguar Land Rover geführte Konsortium hat eine Laufzeit von vier Jahren und bündelt das Know‑how weltweit führender Akademie‑ und Industriepartner, darunter die Warwick Manufacturing Group (WMG), Expert Tooling & Automation, Broetje‑Automation UK, Toray International UK, CCP Gransden und The Centre for Modelling & Simulation (CFMS).
Die Entwicklung neuer Leichtbau‑Karosserien als Ergänzung zu modernsten elektrischen Antrieben spielt bei der weiteren Elektrifizierung unserer Modellpalette eine Schlüsselrolle. Dieses Projekt wird das wahre Umweltschutzpotential elektrischer Fahrzeuge zu Tage bringen, weiter wachsende Akzeptanz und Verbreitung fördern und Jaguar Land Rover sowie die britische Zulieferkette in eine weltweit führende Position bei kohlenstoffarmen Technologien bringen.
Marcus Henry
Forschungsleiter bei Jaguar Land Rover
Tucana demonstriert, wie die Entwicklung neuer Technologien mit Hilfe eines digitalen Engineerings optimiert und beschleunigt werden kann. Durch die Nutzung neuer digitaler Werkzeuge für Design, Entwicklung und Fertigung sind Emissionsreduktionen schneller zu erreichen; und auch die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs kann über diesen Weg das Ziel ‚Zero Emission‘ schneller erreichen.
Ian Risk
Technischer Leiter bei CFMS
Jaguar Land Rover blickt auf eine lange Tradition in Sachen Leichtbau zurück – schon die siegreichen Le Mans‑Typen C‑ und D‑type der 1950er‑Jahre profitierten von leichten und aerodynamisch ausgefeilten Alu‑Karosserien. Beim aktuellen Jaguar Sportwagen F‑TYPE gelang es den Ingenieuren, durch den forcierten Einsatz von Aluminium die Gewichtsspirale zu stoppen und eine ausgeglichene Gewichtsverteilung zwischen Vorder‑ und Hinterachse zu erreichen. Die Monocoque‑Karosserie des aktuellen Range Rover bringt 180 Kilo oder 39 Prozent weniger auf die Waage als der Vorgänger – ohne Einbußen bei Robustheit und Steifigkeit. Als Folge sinken der Verbrauch und die CO2‑Emissionen um bis zu 22 Prozent. Der alte Grundsatz „mehr Festigkeit – mehr Gewicht“ gilt längst nicht mehr – denn auch die Crashfestigkeit des Range Rover stieg durch diese „Crashdiät“ nochmals signifikant.
Die kontinuierliche Elektrifizierung der Jaguar und Land Rover Fahrzeuge ist Teil der unternehmenseigenen Vision Destination Zero, die durch innovative Technologien Gesellschaften sicherer und gesünder machen will. Jaguar hat die mit dem voll elektrischen Jaguar I‑PACE gestartete Elektrifizierung seiner PACE Familie mit den Plug‑in‑Hybrid‑Varianten des E‑PACE (P300e) und F‑PACE (P400e) abgeschlossen. Ebenso ist der neue Range Rover Velar jetzt auch als P400e erhältlich, womit nun jedes Range Rover Modell über eine Hybrid‑Option verfügt.