- Jaguar Land Rover entwickelt ein Lenkrad, das über eine Aufheizung um bis zu sechs Grad Richtungswechsel und gefährliche Kreuzungen ankündigt
- Das neue „sensorische“ Lenkrad reduziert die Ablenkung spürbar, weil der Blick konstant auf der Fahrbahn bleiben kann
- Speziell bei schlechter Sicht verspricht die neuartige Technik eine signifikante Senkung des Unfallrisikos
- Forschungsprojekt von Jaguar Land Rover in Kooperation mit der Universität Glasgow
Kronberg/Whitley, 29. Mai 2019 – Durch die Erwärmung definierter Partien auf beiden Seiten des Lenkrades könnte das von Jaguar Land Rover entwickelte Volant künftig sicherstellen, dass die Augen von Autofahrern konstant auf der Fahrbahn bleiben können. Der in Kooperation mit der Universität Glasgow entwickelte Prototyp eines „sensorischen“ Lenkrads lässt sich in den am häufigsten benutzten Griffzonen gezielt um bis zu sechs Grad erwärmen und wieder abkühlen. Ergänzend zur einprogrammierten Routenführung des Navigationssystems signalisieren die thermischen Reize die nächste Richtungsänderung (rechts/links) und warnen vor potentiell gefährlichen Kreuzungen. Speziell bei schlechten Sichtverhältnissen versprechen sich die Jaguar Land Rover Entwickler von der neuen Technik ein deutlich gesenktes Unfallrisiko.
Forscher von Jaguar Land Rover und der Universität Glasgow gehen dieses Problem nun mit einem neuen Ansatz an. Statt auf akustische Warnungen oder ins Lenkrad geschickte Vibrationen setzen sie auf eine vom Fahrzeuglenker deutlich fühlbare Erwärmung definierter Partien beidseits des Lenkradkranzes. Steht analog zur einprogrammierten Navigationsroute zum Beispiel als nächstes eine Linkskurve an, wird der linke Teil des Lenkrads im Bereich der „10 vor 3“‑Position um bis zu sechs Grad Celsius erhitzt; bei einer Rechtsbiegung passiert der gleiche Vorgang auf der rechten Seite. Geht es zum Beispiel an einem Kreisverkehr danach geradeaus weiter, werden beide Seiten zugleich erwärmt. Um wieviel Grad exakt, kann der Fahrer oder die Fahrerin je nach persönlicher Vorliebe einstellen.
Studien der Universität Glasgow haben gezeigt*, dass sich die innovative Technik auch für Situationen eignet, in denen eine mit Vibrationen arbeitende Warnfunktion, wie etwa bei aktuellen Spurhalteassistenten, als zu aufdringlich empfunden würde. Anwendungsfälle dafür wären ein niedriger Füllstand des Tanks oder die Annäherung an eine besondere Sehenswürdigkeit am Rande der Strecke. Ebenso bieten thermische Reize als Infokanal Vorteile, wenn eine akustische Warnung die Konversation der Passagiere oder den Konsum von Onboard‑Medien zu sehr stören würde.
Alexandros Mouzakitis, Jaguar Land Rover Electrical Research Senior Manager, sagt:
„Sicherheit genießt bei Jaguar Land Rover oberste Priorität. Daher haben wir uns dazu verpflichtet, unsere Autos kontinuierlich mit den aktuellen technologischen Neuentwicklungen auszustatten und sie zugleich für das Zeitalter der autonom fahrenden Fahrzeuge vorzubereiten. Das sensorische Lenkrad ist Teil dieser Vision, indem es durch thermische Reize die Zeit, in denen Fahrer und Fahrerinnen ihre Augen von derFahrbahn abschweifen lassen, reduziert. Unsere Forschungen zeigen, dass die Testpersonen schnell verstehen, nach welchem Prinzip die temperierten Lenkradpartien bevorstehende Richtungsänderungen anzeigen. Über fein austarierte Temperaturunterschiede können wir ein Feedback erzielen, das akustische oder mit Vibrationen arbeitende Warnhinweise vermeidet.“
Jaguar und Land Rover Modelle verfügen schon heute über eine große Bandbreite an fortschrittlichen Fahrer‑Assistenzsystemen. So verfügt zum Beispiel der Range Rover Velar neben der neuesten Generation eines Head‑up‑Displays über kapazitive Sensortasten am Lenkrad. Sie bieten situationsabhängige Auswahloptionen und können außerdem für verschiedene Funktionen programmiert werden. Vernetzt mit dem interaktiven Fahrer‑Display tragen sie so ebenfalls zur verminderten Ablenkung bei.