Classic Days Schloss Dyck: Jaguar Heritage mit prominenten Gästen und wunderschönen Autos beim „deutschen Goodwood“

15 Juli 2015

Bei den Classic Days im anglophilen Setting des romantischen Wasserschlosses Dyck nahe Jüchen (Rhein‑Kreis Neuss) ist Jaguar Heritage am ersten August‑Wochenende (31. Juli – 02. August 2015) mit fünf exklusiven Fahrzeugen und zwei prominenten Ehrengästen vertreten.

  • "Meet the legends": Norman Dewis und Sir Stirling Moss als Ehrengäste
  • Seltenes XJ Coupé neben E‑Type Roadster, S‑Type und XJS Cabrio
  • Daimler DS 420 ‑ das Auto der Monarchen mit Jaguar‑Genen
  • Zum Verkauf: 1:18‑Modell‑Edition des D‑Type, wie ihn Dewis 1955 fuhr
  • Jaguar Association Germany reist mit bis zu 50 Modellen an 

Schwalbach/Jüchen, 15. Juli 2015 ‑ Bei den Classic Days im anglophilen Setting des romantischen Wasserschlosses Dyck nahe Jüchen (Rhein‑Kreis Neuss) ist Jaguar Heritage am ersten August‑Wochenende (31. Juli ‑ 02. August 2015)  mit fünf exklusiven Fahrzeugen und zwei prominenten Ehrengästen vertreten. Der langjährige Cheftestfahrer und heutige Jaguar Markenbotschafter Norman Dewis ‑ er wird am Montag nach dem Event 95 Jahre alt ‑ gibt sich bei Jaguar ebenso die Ehre wie die von den Veranstaltern eingeladene britische Rennfahrerlegende Sir Stirling Moss. Auf der Pflaumenwiese aufgereiht sind darüber hinaus fünf Preziosen der Markengeschichte: Eines der sehr seltenen Jaguar XJ Coupés, ein XJ‑S Voll‑Cabrio, ein E‑Type Serie 1 Roadster, ein

S‑Type von 1968 und einer der majestätischen Daimler DS420, wie sie auch vom britischen Königshaus eingesetzt wurden. Neben Autogrammstunden mit den Rennsport‑Legenden lockt Jaguar mit dem Verkauf eines D‑Types, wie ihn Norman Dewis 1955 bei den 24 Stunden von Le Mans pilotierte. Attraktiv verpackt in einer Vitrine im Maßstab 1:18, und handsigniert vom Jaguar Urgestein. Der mit 1.800 Mitgliedern größte Jaguar Club, die Jaguar Association Germany, ist mit bis zu 50 im Misanthus‑Feld ausgestellten Autos ebenfalls bei den 10. Classic Days vertreten.

Schloss Dyck ist eines der bedeutendsten Wasserschlösser des Rheinlands. Seine Gartenanlagen und Wassergräben versetzen Besucher in ein Ambiente, das genauso gut in "Good old England" angesiedelt sein könnte. Was für ein stimmigeres Umfeld könnte es für Jaguar Heritage geben, beim als deutsches Pendant zum britischen Goodwood geltenden

Event fünf seiner schönsten Klassiker auszurollen. Und mit Norman Dewis und Stirling Moss zwei Legenden des Motorsports und der eigenen Firmengeschichte begrüßen zu dürfen.

"Normans Zeiten waren so konstant, dass wir die Stoppuhren weglegen konnten"

"Meet the legends" ‑ unter diesem Motto präsentiert Jaguar Heritage auf Schloss Dyck mit Norman Dewis ein absolutes Urgestein der Marke. Der am 3. August 1920 wohl nicht durch Zufall am Jaguar Stammsitz in Coventry geborene Brite arbeitete 33 Jahre lang für die Raubkatzen‑Marke und legte als Cheftester über 400.000 Kilometer mit Geschwindigkeiten von über 160 km/h zurück. Kein Fahrwerksmalus entging seinem sensiblen Popometer ‑ erst wenn Dewis sein "Okay" gab, durfte einer der von ihm mitverantworteten 25 neuen Jaguar in Serie gehen. Der noch heute reisefreudige Norman überlebte in seiner langen Karriere zwei böse ‑ aber unverschuldete ‑ Unfälle, darunter 1971 im Mittelmotor‑Prototyp XJ13. Mit Stirling Moss bestritt er auf einem erstmals mit Scheibenbremsen ausgestatteten C‑Type 1952 die Mille Miglia und kam 1955 in Le Mans nach dem Ausfall eines Stammpiloten zu einem einmaligen Einsatz als Werksrennfahrer. Bei den Classic Days wird ein 1:18‑Modell des Jaguar D‑Type verkauft ‑ hübsch verpackt in einer gläsernen Vitrine und zuvor handsigniert von seinem damaligen Piloten Norman Dewis. Nachdem dieser in Le Mans den Mercedes von Karl Kling bei 309 km/h auf der Mulsanne‑Geraden abgeschüttelt hat, lag er auf Platz vier. Doch dann setzte Dewis Partner Don Beauman den D‑Type kurz nach Mitternacht in die Sandbank der Arnage‑Kurve. Auch wenn dem Jaguar‑Tester so ein sicherer dritter oder sogar zweiter Platz durch die Finger glitt, war Rennleiter "Lofty" England zufrieden: "Normans Zeiten waren konstant wie ein Uhrwerk, wir konnten unsere Stoppuhren weglegen. Aber genau dafür hatten wir ihn ja auch geholt."

Stirling Moss: Viermal Vizeweltmeister und ältester noch lebender GP‑Sieger

Stirling Moss (85) vorzustellen, hieße Eulen nach Athen oder Kohlen nach Newcastle zu tragen. Obwohl der Brite mehrmals knapp am Gewinn der Formel‑1‑Weltmeisterschaft vorbeischrammte, gilt er als einer der talentiertesten, schnellsten und erfolgreichsten Fahrer der 1950er und frühen 1960er‑Jahre. Im Sportwagen fürchtete ihn sogar sein zeitweiliger Teamkollege Juan‑Manuel Fangio. Moss begann seine Karriere unter anderem in dem auf Langstreckenrennen spezialisierten Jaguar‑Rennstall, für den er 1954 auch die 24 Stunden von Le Mans bestritt. Mit vier Vizeweltmeisterschaften in der Formel 1 und 16 Grand‑Prix‑Siegen gilt der Mille Miglia‑Sieger von 1955 bis heute als erfolgreichster Nicht‑Weltmeister. Nach dem Tod von Jack Brabham ist er zugleich der älteste noch lebende GP‑Gewinner.  

Exponat Nummer 1: XJ 12 C ‑ das schnellste Vinyl‑Dach der Welt

Das bei den Classic Days gezeigte XJ 12 Coupé Baujahr 1978 gehört zu den seltensten und schönsten Jaguar Modellen aller Zeiten. Dieses spezielle Exemplar stammt aus der James Hull Collection, die Jaguar Land Rover 2014 übernommen hat und in der sich unter anderem 130 Modelle mit dem Raubkatzen‑Emblem am Kühler befinden.

Nur drei Produktionsjahre reichten aus, um dem zweitürigen XJ einen Ehrenplatz in der Ruhmeshalle der schönsten Coupés aller Zeiten zu sichern. Beherrschendes Stilelement der Zweitürer war der filigrane und lichte Dachaufbau auf Basis der XJ‑Limousinen mit "kurzem" Radstand von 2,76 Metern. Hinzu kam ein modisches, schwarzes Vinyldach, das den Coupés die Optik eines geschlossenen Cabriolets verlieh und entscheidend für den Erfolg in Nordamerika war. Noch heute besticht ein XJ C dank der rahmenlosen Seitenscheiben und der fehlenden B‑Säule mit einer gekonnten Mischung aus Eleganz und Zurückhaltung.  

Obwohl schon 1973 auf den Messen in London, Frankfurt und Pars gezeigt, dauerte es bis Januar 1975, ehe die Produktion dieses letzten noch von Sir William Lyons gezeichneten Jaguar tatsächlich begann. Das Konzept eines Coupés ohne Mittelsäule sowie mit vorn und hinten voll versenkbaren, rahmenlosen Seitenfenstern erwies sich als diffizil ‑ vor allem die hinteren Seitenfenster neigten dazu, sich unter dem Einfluss von Unterdruck nach außen zu wölben und Windgeräusche zu verursachen.

Nach dem nötigen Feinschliff sowie zusätzlichen Karosserieversteifungen offerierte Jaguar den XJ C in vier Varianten: XJ 4.2 C, XJ 5.3 C, Daimler Sovereign Two‑Door und Daimler Double Six Two Door. Laut Anders Ditlev Clausager, dem ehemaligen Leiter des Museumsarchivs, wurden insgesamt 10.426 XJ Coupés gebaut. Davon waren 6.487 4.2 C, 1.855 5.3 C, 1.677 Daimler Sovereign und 407 Daimler Double Six. Die letzten 96 Modelle liefen als 1978er Modelle. Bis heute blieb das XJ C das einzige Jaguar Coupé mit zwei Türen und vier vollwertigen Sitzplätzen. Er war zwar kein Verkaufshit, aber stärkte die Position Jaguars als Hersteller exklusiver Fahrzeuge.

Kuriosum am Rande: Auf dem Typenschild und in den Fahrzeugpapieren wurde der damalige Besitzer British Leyland als Hersteller ausgewiesen ‑ "Jaguar" fand sich erst unter der Rubrik "Fahrzeugtyp".

Exponat Nummer 2: E‑TYPE Roadster Serie 1 ‑ der mit "flachem Boden" 

Der bei den diesjährigen Classic Days gezeigte Jaguar E‑Type ist ein Roadster der Serie 1 mit 3,8‑Liter‑Motor. Es ist ein sehr frühes Exemplar vom November 1961 und gehört zu den ersten 57 nach Deutschland gelieferten Fahrzeugen mit "flachem Boden" (flat floor). Die Erstauslieferung von Chassisnummer 876088  erfolgte an den damaligen Jaguar Importeur und bekannten Rennfahrer Peter Lindner aus Wiesbaden. Der rote E‑Type kehrte 1987 aus den USA nach Deutschland zurück und wurde dort erst einmal vollständig zerlegt. Die komplette Restaurierung des heute im Besitz der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH befindlichen Modells erfolgte bei XK Engineering in Warwickshire, England. Eine Bewertung des mit dem 265 PS starken Reihensechszylinder und 4‑Gang‑Moss‑Getriebe bestückten E‑Type ergab hinsichtlich Originalität und Allgemeinzustand die Note 1‑ (nach IfS).

Für das atemberaubende Design des Jaguar E‑Type war mit Malcolm Sayer ein Luftfahrtingenieur verantwortlich, der seine aerodynamische Expertise schon bei den Le Mans‑Siegern C‑ und D‑Type hatte einfließen lassen. Viele Technik‑Komponenten übernahm er daher auch vom D‑Type. Motor, Lenkung und Vorderachse wurden an einem stählernen Gitterrohrrahmen montiert. An der Spritzwand verbanden ihn acht Schrauben mit dem selbsttragenden Monocoque‑Chassis. Die Motorhaube war ein Kunstwerk für sich ‑ sie bestand aus insgesamt zwölf Blechen. Und um die stark gebogene Windschutzscheibe vom Regen freizuhalten, bemühte Jaguar bei den frühen Jahrgängen gleich drei Wischerblätter.

Der anfangs unter der nicht enden wollenden Motorhaube installierte Reihen‑Sechszylinder basierte auf dem Triebwerk des Vorgängers XK150S. Gefüttert wurde er von drei SU‑Vergasern, während die ungeliebte "Moss‑Box" ‑ ihr erster Gang war noch nicht synchronisiert ‑ die Kraft in Richtung Hinterachse leitete.

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h verdiente sich der E‑Type 3.8 wie zuvor der XK120/150 das Prädikat "schnellster Serienwagen der Welt". Das englische Fachmagazin The Motor maß bei Testfahrten mit einem E‑Type Roadster eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,2 Sekunden.

Nur von Puristen geschätzt wurden die ersten 500, als "Flat Floors" bekannten E‑Type Coupés. Denn viele Kunden beklagten sich über zu wenig Kopffreiheit, woraufhin Jaguar Aussparungen in die Bodenbleche einarbeitete. Worauf sich nicht nur die Verstellmöglichkeiten der Ledersitze, sondern auch der Spielraum zum Betätigen der Pedalerie verbesserten.

Exponat Nummer 3: S‑Type ‑  verlängerter Mark II mit hinterer Einzelradaufhängung

Der in Schloss Dyck ausgestellte Jaguar S‑Type ist ein Modell Baujahr 1968 mit 3,4 Liter großem Reihensechszylinder‑Motor. Der S‑Type wurde von Jaguar erstmals 1963 auf der London Motor Show vorgestellt. Er sollte die Lücke zwischen dem Mark II und dem großen Mark X schließen. Im Grunde war er eine leicht vergrößerte Variante der sportlichen Mark II Limousine ‑ mit einem um 18 Zentimeter im Stil des Mark X verlängerten Hecks.

Anstelle der Starrachse des Mark II spendierte Jaguar dem eher auf Komfort denn Dynamik ausgerichteten S‑Type die bereits vom Mark X und E‑Type verwendete hintere Einzelradaufhängung. Sie blieb bis in die 1980er‑Jahre aktuell und nutzte die Antriebwelle als oberen der beiden Querlenker. Ansonsten teilte sich das Interimsmodell viele Teile mit dem Mark II ‑ wie die Türen, das Dach, die Windschutzscheibe und die Motorhaube. Auch die vorderen Kotflügel wurden nur leicht modifiziert, während die Scheinwerfer unter kleinen Hutzen hervorlugten.

Speziell in Verbindung mit einer Burman‑Servolenkung und der optionalen Dreistufen‑Automatik galt der im Vergleich zum Mark II rund 150 Kilo schwerere S‑Type als formidabler Reisewagen, der es mit 3,4‑Liter‑Motor auf bis zu 195 km/h brachte.

Zwischen 1963 und 1968 entstanden 25.171 Exemplare hergestellt, davon 10.036 mit dem 213 PS starken 3,4‑ und 15.135 mit dem zehn PS stärkeren 3,8‑Liter‑Reihensechszylinder.  Im Juni 1968 lief die Produktion parallel zu der des Jaguar 420 aus ‑ zugunsten des neuen XJ6, der Jaguar bis an die Schwelle des 21. Jahrhunderts führen sollte.

Exponat Nummer 4: Jaguar XJ‑S ‑ das V12‑Vollcabrio mit Karmann‑Dach

Es dauerte einige Jahre, bis sich der 1975 zunächst nur als Coupé gebaute Jaguar XJ‑S nach und nach entblättern durfte. 1983 ging es zunächst eher zugeknöpft los. Da brachte Jaguar den strengen amerikanischen Sicherheitsbestimmungen gehorchend den XJ‑SC ‑ mit Targabügel und herausnehmbaren Dachteilen im Stil des Triumph Stag. Der ebenso wie der XJ C aus der von Jaguar Land Rover erworbenen James Hull Collection stammende XJ‑S 5.3 V12 Baujahr 1988 präsentiert sich bei den Classic Days 2015 dagegen bereits als Voll‑Cabriolet oder ‑ intern ‑ Convertible. 

Diese un weitaus offenherzigere Variante schob Jaguar 1988 unter Mitwirkung der Osnabrücker Verdeckspezialisten von Karmann nach. Zunächst noch als reiner Zweisitzer, zwei Jahre später auch als 2+2‑Sitzer. Im Vergleich zum Bügelcabrio zeichnete Jaguar ein Drittel aller Karosserieteile neu und verstärkte auch nochmals den Unterbau. Das zusammen mit den Karmännern entwickelte und elektrisch zu betätigende Verdeck faltete sich nicht unter einem metallenen Verdeck‑Cover ab. Stattdessen legte es sich ‑ von einer Knöpf‑Persenning geschützt ‑ wie in der guten alten Zeit vor dem Kofferraum ab.

Als Schutz vor Dieben ließ sich das Radio beim Aussteigen mitnehmen und in einer geschmackvoll gestylten Umhängetasche verstauen. Auch wenn das große und aufrecht stehende Reserverad einen Teil des Kofferraums aufzehrte, bot dieser noch immer genug Platz für eine Grand Tour gen Süden.

Angetrieben wurde das große Cabrio vom 285 PS starken und seidenweichen 5,3 Liter V12, der bestens zur sanften Dreistufen‑Automatik, dem spektakulären Erscheinungsbild, dem reichhaltig ausstaffierten Interieur und dem komfortorientierten Fahrwerk passte. Wohl kaum vorher war der Begriff "Waftability" so angebracht wie beim offenen XJ‑S. Ein Begriff aus dem Segelsport, der die Fähigkeit edler Jachten beschreibt, mühelos Fahrt aufzunehmen, sobald der Wind die Segel bläht. Und dabei störenden Wellengang souverän wegbügelt.

Bis 1991 gab es das Cabrio nur als V12 mit den so genannten "Kuchenstück"‑Rückleuchten, mit dem Facelift 1991 kamen neue waagerechte Leuchten und eine Sechszylinder‑Variante (4,0 Liter‑AJ16‑Sechszylinder mit 223 PS) hinzu.

Das immerhin 13 Jahre lange Warten auf das Voll‑Cabrio hatte sich jedenfalls gelohnt: Nach 115.413 Exemplaren ‑ darunter 30.946 Convertibles ‑ übergab der XJ‑S 1996 den Staffelstab an den neuen XK8.

Exponat Nummer 5: Liebling der Queen Mum ‑ die große Daimler Limousine DS420

Man schrieb das Jahr 1968, als Daimler noch einmal ein großes Comeback am königlichen Hofe gelang. Der DS420 ‑ allgemein kurz als "Daimler Limousine" bekannt ‑ war das erste Modell des künstlich zusammengefügten neuen British Leyland‑Konzerns. Er basierte auf der um 53 Zentimeter gestreckten Bodengruppe des Jaguar 420G, was die 5,70 Meter lange Pullman‑Limousine zum größten jemals gebauten englischen Auto mit selbsttragender Karosserie machte. Als Motor kam der verdienstvolle Jaguar 4,2‑Liter‑Reihensechszylinder (XK) zum Einbau, eine Dreigang‑Automatik von GM war Standard.

Das fließende Design der Heckpartie sowie die längste Coachline der Welt ‑ freihändig und ohne Schablone aufgetragen ‑ orientierten sich an klassischen Hooper‑Karosserien.

Von diesen großen und schweren Wagen baute Daimler 250 Einheiten pro Jahr ‑ auf Bestellung in Einzelanfertigung. Die Karosserie kam von Motor Panels in Coventry, die mechanischen Komponenten wurden von Jaguar in Browns Lane installiert, bevor es zur Endmontage zu Vanden Plas ging. Als der Karosseriebauer aus dem Nord‑Londoner Stadtteil Kingsbury 1979 schließen musste, übernahm Jaguar auch die Endmontage und die Ausstaffierung des Innenraums, in dem es fünf vollwertige und zwei klappbare Notsitze vor der Rückbank gab. Eine Landaulette mit über den Rücksitzen zurückklappbarem Verdeck wurde 1973 vorgestellt, entstand aber nur in zwei Exemplaren.

Die den Häusern Daimler und Jaguar immer besonders verbundene Elizabeth Bowes‑Lyon (Queen Mum) besaß seit 1970 insgesamt fünf dieser majestätischen Aristokraten‑Taxis. Das dritte Exemplar von "Mother's Finest" (auto motor und sport) entstand 1983 schon bei Jaguar, das letzte 1992. Auf dem Kofferraumdeckel eingeprägt war das Emblem mit dem Monogramm ER (Elisabeth Regina), umrankt vom Motto Honi soit qui mal y pense ("Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt") des britischen Hosenbandordens. Ein Exemplar wurde sogar an Bord der königlichen Yacht H.M. Britannia mitgeführt.

Mit nur 165 PS bei 2,1 Tonnen Lebendgewicht war gleiten statt heizen das Motto.Denn die 5,74 Meter langen DS420 waren rollende Clubzimmer, die ihren Insassen eine splendid isolation verschafften. Eine Trennscheibe separierte die herrschende Klasse vom Chauffeur, und auf Wunsch gab es den DS 420 auch mit Minibar, Kühlschrank mit Eiswürfelbereiter und TV. Dicke Holzfurniere, Seidenvorhänge und Teppiche aus schwerem West‑of‑England Stoff sorgten für ein hochadeliges Ambiente. In punkto Handling empfahl sich das Kapitänspatent, denn der DS420 wankte und schwankte in Kurven wie ein Ozeandampfer.

Die in Schloss Dyck zu bestaunende "Blue Lady" wurde am 30. Juni 1989 gebaut. Nach 24 Jahren Bauzeit und 5.043 Exemplaren ‑ davon allein 927 als Spezialanfertigungen ‑  wurde der Daimler DS420 letztmalig im September 1992 zum Preis von 90.000 Pfund Sterling ausgeliefert. In Deutschland wurden die britischen Pendants zum Mercedes 600 leider nie angeboten. Wer eines dieser exklusiven Automobile importieren wollte, musste Ende der 1980er‑Jahre mit einem Anschaffungspreis von etwa 250.000 Euro und einer Einzelzulassungsabnahme rechnen, denn eine ABE existierte nicht.

Noch stehen zwei der Dickschiffe im Fuhrpark des Buckingham Palace, doch sind die großen Daimler mit Jaguar Herzen mittlerweile nicht nur in England als Kutschen‑Ersatz für Hochzeitspaare heiß begehrt ‑ auch die im Besitz von Jaguar Land Rover Deutschland befindliche "Blue Lady" war in dieser Mission schon öfters unterwegs.

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aleitner@jaguarlandrover.com                maykwien@jaguarlandrover.com    

 

Verbrauchs‑ und Emissionswerte F‑TYPE, XE, XF, XJ, XK, inklusive R‑Modelle:

Kraftstoffverbrauch im kombinierten Testzyklus (NEFZ): 12,7 ‑ 3,8 l/100km

CO2‑Emissionen im kombinierten Testzyklus: 297 ‑ 99 g/km

 

 Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2‑Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2‑Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personalkraftwagen entnommen werden, der bei allen Jaguar und Land Rover Vertragspartnern und bei der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH unentgeltlich erhältlich ist. Der Leitfaden ist ebenfalls im Internet unter www.dat.de verfügbar.