Jaguar auf der Leipziger Sondershow zum 60. Geburtstag des VDIK
E‑TYPE und Range Rover als Classic Stars
Leipzig, 1. Juni 2012 ‑ Miteinem Jaguar E‑TYPE Roadster Serie 1 von 1961und einem Range Rover Baujahr 1979 nehmen Jaguar und Land Rover an der Sonderschau zum 60‑jährigen Geburtstag des Verbandes derInternationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) teil. Der passende Rahmen für die nostalgische Retrospektive ist die Glashalle der Messe Leipzig ‑ Europas größter Showroom. Dort werden die Preziosen zusammen mit 28 weiteren Raritäten während der diesjährigen AMI(2. ‑ 10. Juni)auf den beiden seitlichen Emporen präsentiert.
Unter dem Titel "Vernunft ‑ Design ‑ Innovation ‑ Kompetenz" erwartet die Besucher der AMI eine faszinierende Zeitreise durch sechs Jahrzehnte Automobilgeschichte. Unter den 30 Exponaten ragen als echte Highlights ein sehr früher Jaguar E‑TYPE Roadster der Serie 1 aus dem Jahr 1961 und ein Range Rover der ersten Generation Baujahr 1979 heraus.
Der Jaguar E‑TYPE feierte 2011 in Genf seinen 50. Geburtstag. Sogar Enzo Ferrari outete sich einst mit dem Lob "das schönste Auto der Welt" als Bewunderer; seit 1996 ziert die britische Stilikone sogar die Dauerausstellung des New Yorker Museum of Modern Art.
Der Jaguar E‑TYPE war der Inbegriff des zeitgenössischen Sportwagens. In den Swinging Sixties rasend schnell zum Kult‑Mobil gereift, verströmte er eine unwiderstehliche Aura aus Kraft, Eleganz und Sinnlichkeit. Die unter Plexiglasabdeckungen sitzenden Scheinwerfern, die nach vorn klappende Haube und das "Fastback" mit seitlich angeschlagener Hecktür setzten ebenso wie die keck nach oben gebogenen Auspuffendstücke neue Trends.
Der unter einer endlos langen Motorhaube installierte Sechszylinder holte aus 3,8 Litern Hubraum 265 PS bei 5.500/min. Gefüttert wurde er von drei Vergasern, ein Vierganggetriebe leitete die Kraft auf die Hinterachse. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h verdiente sich der E‑TYPE das Prädikat "schnellster Serienwagen der Welt". Das englische FachmagazinThe Motormaß bei Testfahrten mit einem E‑TYPE Roadster eine Beschleunigung von 0 auf 96 km/h (60 Meilen) in 7,1 Sekunden.
Das Leipziger Schaustück ist im Besitz der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH. Es wurde 1987 aus den USA zurück nach Deutschland importiert, vollständig zerlegt und anschließend in England komplett neu aufgebaut. Das Exemplar vom Sommer 1961 gehört zu den ersten 57 nach Deutschland gelieferten E‑TYPE und somit noch zu den Versionen mit flachem Boden ("flatfloor"). Bei diesen nur von Puristen geschätzten Exemplaren beklagten sich viele Kunden über zu wenig Kopffreiheit, woraufhin Jaguar die Bodenbleche samt Sitzen ein paar Zentimeter nach unten rückte.
Heute erzielen bei Auktionen E‑TYPE Roadster der ersten Serie neben Cabrios mit V12‑Power die höchsten Preise. Als Faustregel gilt zudem: Roadster sind um die Hälfte teurer als Coupés, und ein E‑TYPE mit abgedeckten Scheinwerfern genießt mehr Ehrfurcht als einer mit freistehenden. Insgesamt beglückte Jaguar in 14 Jahren weltweit 72.515 Kunden mit dem E‑TYPE‑Mythos, das Gros davon in den USA. Noch heute sind rund 30.000 Exemplare zugelassen und bei Classic Car‑Events aller Art die Lieblinge der Zuschauer.
Der 1970 erschienene Range Rover gilt als Begründer der späteren SUV‑Welle
Der auf der AMI Sonderschau ausgestellte Range Rover Baujahr 1979 in der Farbe Bahama Gold stammt ursprünglich aus Spanien. Nachdem ihn sein aktueller Besitzer zehn Jahre lang in einer Scheune untergestellt hatte, ließ er ihn 2009 umfangreich restaurieren. Dabei wurden unter anderen die Karosserie und der Rahmen vollständig feuerverzinkt.
Der Range Rover gilt als Urvater des Sport Utility Vehicle (SUV), als Begründer eines komplett neuen Genres. Wie kein anderer vor ihm verknüpfte er erstmals hohe Praktikabilität und Geländetauglichkeit mit veritablem Langstreckenkomfort und unauffällig zur Schau getragenem Luxus. Eine 1970 in englischen Tageszeitungen erschienene Anzeige pries ihn als Kombination aus vier Konzepten: Luxuswagen, Kombi, Sportwagen und Cross‑Country‑Fahrzeug. Zur relaxten Fortbewegung trug der 3,5 Liter große und 130 PS starke V8 nicht unerheblich bei; 160 km/h Höchstgeschwindigkeit begeisterten damalige Tester. Aber auch als Zugfahrzeug und Familientransporter genoss der Range Rover schnell einen guten Ruf.
Der Range Rover der Serie 1 blieb zwischen 1970 und 1996 in Produktion. Analog zum Land Rover Series III basierte er auf einem Leiterrahmenchassis mit zwei Starrachsen, jedoch Schrauben‑ statt Blattfedern an der Hinterachse. Der Range war zugleich das erste Großserienauto mit permanentem Allradantrieb. Frühe Exemplare wie das in Leipzig gezeigte verfügten noch über zwei Türen und einen Vergaser‑Motor; ab 1982 gab es den Range Rover dann auch mit den von Kunden sehnlichst erwarteten zwei zusätzlichen Türen, weitere zwei Jahre später schließlich auch mit einer Einspritzanlage (Lucas). 1988 folgte eine Variante mit Dieselkraft (VM); 1989 stieg der Hubraum des Aluminium‑Motorblocks im Benziner von zunächst 3,5 auf 3,9 Liter; ehe er 1992 in 4,2 Litern gipfelte.
Die ersten Range Rover gaben sich mit leicht zu reinigenden Vinyl‑Sitzbezügen und Kunststoff‑Armaturenbrettern noch sehr nutzorientiert. Doch schnell ließ Land Rover Komfort‑Features wie Servolenkung, Bodenteppiche, Klimaanlage, Teilledersitze und Holzapplikationen einfließen. 1981 erschien das Sondermodell "Vogue" ‑ mit einem vom Londoner Ausstatter Wood & Pickett veredelten Interieur. Spätestens mit dem Start der Series II 1994 stellte der Range Rover seine Rolle als Edel‑Offroader dann auch über die gesamte Modellpalette offen zur Schau.
Insgesamt produzierte Land Rover bis zum 15. Februar 1996 317.615 Einheiten des Range Rover Serie I. Zuletzt lief er zur Vermeidung von Verwechslungen mit dem bereits angelaufenen Nachfolger unter dem Namen "Classic" ‑ der Klassiker!
Weitere Informationen unter http://de.media.jaguar.com
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