- JLR hat ein neues tragbares Batteriespeichersystem (Battery Energy Storage System, kurz BESS) entwickelt, das aus gebrauchten Range Rover‑ und Range Rover Sport PHEV‑Batterien besteht
- Das in Zusammenarbeit mit dem Energiespeicher‑Start‑up‑Unternehmen Allye Energy entwickelte Gerät ist das erste BESS, das mit JLR‑Batterien kommerziell erhältlich ist
- Jedes BESS nutzt sieben langlebige Batterien und kann 270 kWh Energie speichern – was dem Strombedarf eines durchschnittlichen britischen Haushalts* für einen Monat gleichkommt
- BESS kann bis zu neun Range Rover PHEV‑Fahrzeuge gleichzeitig vollständig aufladen und und wird zuerst für das emissionsfreie Laden des neuen Range Rover Electric eingesetzt, der noch dieses Jahr erscheint
- Die Initiative unterstützt JLRs Reimagine‑Strategie, bis 2039 eine kohlenstofffreie Lieferkette zu erreichen, indem die Kreislaufwirtschaft gefördert und Batterien von Elektrofahrzeugen zunächst als Energiespeicher wiederverwendet werden, statt recycelt
Kronberg, 16. April 2024: JLR hat sich mit dem Start‑up‑Unternehmen Allye Energy zusammengetan, um ein neuartiges Batteriespeichersystem (Battery Energy Storage System, kurz BESS) zu entwickeln, das emissionsfreien Strom für unterwegs liefert.
Ein einziges Allye MAX BESS fasst sieben gebrauchte Range Rover‑ und Range Rover Sport PHEV‑Batteriepacks, die aus den Fahrzeugen entnommen und in speziell angefertigte Gestelle eingesetzt werden, ohne unnötige Zusatzarbeiten. Jedes BESS kann bei voller Kapazität 270 kWh Energie speichern, genug, um einen durchschnittlichen britischen Haushalt fast einen Monat lang zu versorgen*.
Der BESS, der als erster die Range Rover‑Batterien aus der zweiten Lebensphase von JLR nutzt, kann bis zu neun Range Rover PHEV gleichzeitig aufladen. Er ist so konzipiert, dass er einfach an ein CCS‑fähiges Ladegerät angeschlossen werden kann, das den gleichen Eingang wie das bestehende PHEV‑ und BEV‑Produktportfolio von JLR nutzt. Darüber hinaus ermöglicht die Multi‑Input‑Konnektivität über Powerlock‑Verbindungen den Anschluss an erneuerbare Energien an netzunabhängigen Standorten.
Das MAX BESS kann Dieselgeneratoren ersetzen, auf die sich die Automobilindustrie bisher verlassen hat, um netzunabhängige Fahrzeugeinführungen, Veranstaltungen und Fahrzeugtests in abgelegenen Gebieten durchzuführen. Die Ingenieure von JLR sind die ersten, die das neue BESS nutzen und während der Tests des neuen Range Rover Electric, der noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll, emissionsfreien Strom liefern.
Ein durchschnittlicher Dieselgenerator verbraucht in der Regel 16 Liter Kraftstoff pro Stunde, was bei einer dreistündigen Nutzung 129,12 kg CO2 pro Tag entspricht***. Das Entwicklungsteam von JLR wird das BESS für mehr als 1000 Teststunden einsetzen und dabei im Laufe eines Jahres mehr als 15.494 kg CO2 einsparen ‑ das entspricht einem Passagier, der sieben Hin‑ und Rückflüge von London nach New York unternimmt.
Das vielseitige BESS wiegt weniger als 3,5 Tonnen und kann sowohl mobil als auch stationär als Energiespeicher für Einzelhändler oder JLR‑Standorte eingesetzt werden. Dies würde dem JLR‑Netz von über 3000 Einzelhändlern dabei helfen, erneuerbare Energien wie Solarenergie besser zu nutzen und als Energiepuffer zu fungieren, um Schnellladungen dort zu unterstützen, wo der lokale Netzanschluss eingeschränkt sein kann. Die Einheit wird auch für den Einsatz außerhalb von JLR kommerziell verfügbar sein.
Im Rahmen seiner Reimagine‑Strategie investiert JLR 15 Milliarden Pfund in die Elektrifizierung durch den Aufbau eines umfassenden EV‑Ökosystems. Dazu gehört auch die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von EV‑Batterien, eines der neuen zirkulären Geschäftsmodelle, die JLR im Bereich der Energiespeicherung und darüber hinaus erforscht.
Ein Beispiel dafür, wie das BESS bei der Entwicklung des Range Rover Electric praktisch eingesetzt wird, sind die langen Dauertests des Ingenieurteams an abgelegenen Offroad‑Standorten, an denen nur schwache Stromanschlüsse zur Verfügung stehen, die nur eine langsame Aufladung ermöglichen würden. Die Ingenieure können das BESS während der Tests aus einer Niederspannungsversorgung aufladen und dann die Energie über eine Schnellladung aus dem BESS auf den Range Rover Electric übertragen. Der Ladevorgang ist deutlich schneller als das direkte Laden des Fahrzeugs aus der Versorgung. Auf diese Weise können die Tests in einem viel kürzeren Zeitrahmen abgeschlossen werden.
Prognosen zufolge wird die Wertschöpfungskette für Batterien zwischen 2022 und 2030 jährlich um 30 Prozent wachsen und einen Wert von mehr als 400 Milliarden Dollar erreichen. Die Versorgung mit Second‑Life‑Batterien für stationäre Anwendungen wird bis 2030 voraussichtlich 200 Gigawattstunden pro Jahr übersteigen und einen weltweiten Wert von über 30 Mrd. USD erreichen****.
Die nach höchsten Standards entwickelten JLR‑Batterien können sicher in Niedrig‑Energie‑Situationen eingesetzt werden, sobald ihr Zustand unter die Anforderungen für Elektrofahrzeuge sinkt, wodurch in der Regel eine Restkapazität von 70‑80 % verbleibt. Nach diesen Zweitnutzungsfällen wird JLR die Batterien recyceln, so dass die Rohstoffe im Rahmen einer echten Kreislaufwirtschaft zur Wiederverwendung zurückgewonnen werden können.
Bei unserer Reimagine‑Strategie geht es darum, unsere Denkweise zu ändern und zirkuläre, statt lineare Geschäftsmodelle zu berücksichtigen. Diese Batterie‑Innovation und die Partnerschaft mit Allye zeigt, welchen Wert wir durch die Wiederverwendung und Wiederverwertung von Batterien, beispielsweise aus unseren Range Rover‑Fahrzeugen, schaffen können. Wir schaffen einen neuen Wert aus einem gebrauchten Rohstoff, der sonst direkt recycelt würde und sorgen dafür, dass die Batterien länger genutzt werden können. Gleichzeitig bieten wir innovative Lösungen zur Speicherung erneuerbarer Energie.
François Dossa
Executive Director, Strategy and Sustainability bei JLR
Wir freuen uns, mit Allye Energy an diesem Nachhaltigkeitsprojekt der nächsten Generation zusammenzuarbeiten, das dazu beitragen wird, das Potenzial unserer Ambitionen in Bezug auf eine kreislauforientierte Lieferkette zu demonstrieren. Die Entwicklung von Second‑Life‑Batterieprojekten wie diesem ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir Nachhaltigkeit bei JLR verwirklichen und unser Ziel, bis 2039 kohlenstofffrei zu werden, erreichen wollen.
Reuben Chorley
Sustainable Industrial Operations Director bei JLR
Allye ist ein DeepTech‑Start‑up‑Unternehmen, das dezentrale Energiespeicher am Rande des Stromnetzes entwickelt, wobei die Batterien die letzte Stufe bilden und den Strom direkt an den Verbraucher liefern.
Unsere Zusammenarbeit mit JLR ist ein Beispiel für unser gemeinsames Engagement für nachhaltige Innovationen, die uns einer Zukunft mit sauberen Energielösungen näherbringen. Der Einsatz von Range Rover PHEV‑Batterien im MAX unterstreicht den agnostischen Ansatz von Allye bei der Integration von Batterien verschiedener Modelle, unterschiedlicher Zustände (SoH) und Zellchemien, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu maximieren. Das Allye‑Team dankt Andrew Whitworth und dem Team der Battery Business Unit bei JLR für ihr Engagement bei der Innovation von Batterien mit geschlossenem Kreislauf. Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer Partnerschaft und die Möglichkeit, jeder JLR‑Batterie die Chance auf ein zweites Leben als Energiespeicher zu geben.
Jonathan Carrier
CEO von Allye
Die Initiative baut auf der bereits angekündigten Zusammenarbeit mit Wykes Engineering Ltd. auf, wo gebrauchte Jaguar I‑PACE‑Batterien in einem der größten Energiespeichersysteme Großbritanniens eingesetzt werden, um das Netz in einem Park für erneuerbare Energien in Chelveston, Northamptonshire, auszugleichen. Das von Allye gebaute BESS markiert das erste Mal, dass JLR vollständige Range Rover PHEV‑Batterien für den Einsatz in Energiespeichersystemen wiederverwendet hat, ein Vorläufer der Range Rover BEV‑Batterien, die die gleiche Modulstruktur haben.