- In der Zeit von geteilter Mobilität spielt vorbeugende Gesundheitsfürsorge für Jaguar Land Rover eine wichtige Rolle
- Mit einer speziellen Art UV‑Licht lässt sich laut Jaguar Land Rover die Verbreitung schädlicher Bakterien und Viren voraussichtlich stoppen
- Künftige Lüftungsanlagen können Erreger, die Infektionen verursachen, neutralisieren
- UV‑C‑Bestrahlung stoppt die Ausbreitung von Erkältungs‑ bzw. Grippeviren und reduziert die Übertragung der gefährlichsten „Superbugs“ um bis zu 30 Prozent
- Zahlreiche Wohlfühl‑ und Komfortmerkmale befinden sich bei Jaguar und Land Rover in der Entwicklung oder bereits im Serieneinsatz
Kronberg, 5. April 2019 – Das Auto der Zukunft kann nach Ansicht von Jaguar Land Rover dazu beitragen, den Kampf gegen die sogenannten „Superbugs“ zu gewinnen: aggressive multiresistente Erreger. Der britische Autohersteller erforscht Möglichkeiten, wie durch UV‑C‑Bestrahlung im Lüftungssystem künftiger Fahrzeugmodelle die Ausbreitung gefährlicher Bakterien, Viren und Keime verringert oder gestoppt werden kann.
In der Medizintechnik kommen UV‑C‑Strahlen bereits seit über 70 Jahren zum Einsatz – zum Beispiel für die Desinfektion von Wasser, für Luftfilterung und Oberflächendesinfektion. Nach Auffassung von Jaguar Land Rover sind UV‑C‑Strahlen mit Wellenlängen zwischen 200 und 280 Nanometern dazu geeignet, auch in Fahrzeugen schädliche Bakterien, Keime und Viren zu bekämpfen. So kann eine Bestrahlung Erreger abtöten und so beispielsweise die Ausbreitung von Erkältungs‑ und Grippeviren stoppen. Aber auch im Kampf gegen arzneimittelresistente „Superbugs“ ist UV‑C eine scharfe Waffe.
Die Bestrahlung von Erregern mit UV‑C innerhalb der Belüftung bzw. Klimatisierung zerlegt deren Molekularstruktur und neutralisiert die gefährlichen Mikroorganismen. In das Passagierabteil gelangt nur saubere, gefilterte Luft.
Für Jaguar Land Rover stellt die Erforschung der UV‑C‑Bestrahlung einen weiteren Schritt hin zur Vision eines entspannten Refugiums dar, den die Passagiere in den Innenräumen der britischen Premiummodelle vorfinden sollen. In diesem Zusammenhang erprobt der größten Autohersteller des Vereinigten Königreichs eine Vielzahl von Merkmalen zur Optimierung von Komfort und Wohlbefinden – bis hin zur autonomen Auto‑Zukunft.
Dr. Steve Iley, Chief Medical Officer bei Jaguar Land Rover, erklärt: „Im Durchschnitt verbringt jeder Autofahrer nicht weniger als 300 Stunden im Jahr am Lenkrad. Dies eröffnet große Möglichkeiten, das Auto für Zwecke der vorbeugenden Gesundheitsfürsorge zu nutzen.“
Dr. Steve Iley weiter: „Im Streben nach einem entspannten Refugium für die Passagiere realisieren wir individuelle Wohlfühl‑ und Komfortmerkmale. Diese Forschung sorgt bei unseren Kunden nicht nur für mehr Lebensqualität, sie hilft zudem, die Ausbreitung von Erregern zu begrenzen. Somit dienen diese Projekte auch dem Schutz gegen Krankheiten und damit verbundene Gefahren. Besondere Bedeutung gewinnt die Forschung außerdem dadurch, dass wir uns in Richtung gemeinsam genutzter Mobilität bewegen.“
Die Neutralisierung schädlicher Erreger steht bei Jaguar Land Rover bereits auf dem aktuellen Produktionsplan. So in der jüngsten Entwicklungsstufe des Systems zur Lüftung, Heizung und Klimatisierung, das unter anderem im vollelektrischen Jaguar I‑PACE und im Range Rover Sport enthalten ist. Hier arbeiten eine Vierzonen‑Klimaautomatik und ein System zur Ionisierung der Innenraumluft. Dabei werden mithilfe von Hochspannung Billionen negativ geladener Teilchen in Nanogröße erzeugt, die in Wassermoleküle eingebettet sind. Diese Ionen schalten Erreger aus, indem sie größere Partikel bilden, die dann aus der Luft gefiltert werden können. Das System dient nicht allein zur Bekämpfung von Erregern, es wirkt in ähnlicher Weise auch gegen Geruchsmoleküle und Allergene.
Chief Medical Officer Dr. Steve Iley: „In den kalten Monaten des Jahres können sich Infektionen leichter ausbreiten. Da ist es beruhigend, dass zumindest in ihrem Auto schädliche Krankheitserregern neutralisiert werden.“
Jüngste medizinische Studien deuten darauf hin, dass UV‑C‑Bestrahlung die Übertragung der vier gefährlichsten „Superbugs“ um bis zu 30 Prozent reduzieren kann. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf vier arzneimittelresistente Mikroorganismen: Multi‑resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), Vancomycin‑resistente Enterokokken (VRE), Clostridium difficile und Bakterien der Gattung Acinetobacter.
Dr. Hellmut Münch, deutscher Immunologie‑Experte und Leiter der Medizinischen Enzymforschungsgesellschaft (MEF) im bayrischen Grassau: „Das vermehrte Auftreten von Superbugs und Allergenen ist derzeit eine der größten Bedrohungen der Menschheit. Investitionen in die Immunologie tragen entscheidend dazu bei, dass unsere Immunsysteme die Nase vorn behalten – im Kampf gegen Mikroorganismen, die sich weit schneller entwickeln als traditionelle Arzneimittel Schritt halten können. Es ist sehr wichtig, dass wir einen innovativen Blick darauf behalten, wie wir unsere Umwelt anpassen können, um die Ausbreitung der schädlichsten Erreger einzudämmen. Deshalb ist diese Forschung von so großer Bedeutung.“