- Neuentwickelte „Mobility Door“ öffnet und schließt automatisch – Öffnung, sobald man sich dem Fahrzeug nähert
- Gestensteuerung und Radarsensoren verhindern beim Öffnen Kontakt mit Objekten
- Technologie‑Prototyp kann Menschen mit Behinderung helfen, leichter in ihr Auto zu gelangen
- „Invictus Games“‑Goldmedaillengewinner Marc Ormrod unterstützt Jaguar Land Rover in den Testreihen des neuen Systems
Kronberg, 18. Dezember 2018 – Mit einer bahnbrechenden Neuentwicklung macht Jaguar Land Rover den Ein‑ und Ausstieg in Fahrzeuge bedeutend leichter. Ein „Mobility Door“ getaufter Türen‑Prototyp öffnet den Zugang automatisch, sobald man sich dem Auto nähert. Die neuartigen Türen, die derzeit in einem Range Rover Sport getestet werden, können auch per Gestensteuerung oder auf Knopfdruck bedient werden. Der britische Autohersteller sieht für die „Mobility Door“ ein großes Potenzial – zum einen als weiteres Komfortmerkmal, zum anderen zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung.
Die bis zum einsatzfähigen Prototypen entwickelten neuen Türen nutzen für ihre Aktivierung Bewegungssensoren und Technologien aus schlüssellosen Zugangssystemen. Sobald sich der Pilot dem Auto nähert, öffnet „Mobility Door“ automatisch die Fahrertür – quasi wie ein unsichtbarer Butler.
Das neuentwickelte System besitzt nicht zuletzt für Menschen mit Behinderung großen Nutzen, die auf das Auto als wichtigstes Transportmittel angewiesen sind. Viele von ihnen beklagen dabei in der täglichen Nutzung praktische Probleme. Aber auch für nichtbehinderte Fahrzeugbesitzer bringen automatisch öffnende Türen eine Menge Vorteile: so für Eltern mit Kindersitzen oder für Passagiere, die große Gegenstände zum Wagen bringen und keine Hand zum Entriegeln und Öffnen der Tür frei haben.
Auch im Auto präsentiert sich „Mobility Door“ überaus komfortabel. Denn per Knopfdruck am Dachhimmel wird die Tür selbsttätig geschlossen, ohne dass man sich herausbeugen und an der Tür ziehen muss. Eine spezielle Software innerhalb des Infotainment‑Systems informiert über den Schließstatus aller Türen und ermöglicht die Betätigung der Fahrer‑ und Beifahrertür vom Cockpit aus.
Radarsensoren an der Fahrerseite erkennen Hindernisse, wie Laternenmasten. Ist ein Objekt im Weg, wird der Öffnungsvorgang gestoppt. Die „Mobility Door“ kann darüber hinaus so programmiert werden, dass sie nach dem Verlassen des Fahrzeugs automatisch schließt und verriegelt.
Bei den Tests der neuen automatischen Türen arbeitet Jaguar Land Rover mit Mark Ormrod zusammen: Der dreifach amputierte frühere Angehörige der Royal Marines hat bei den letzten „Invictus Games“ im australischen Sydney zwei Goldmedaillen gewonnen.
Mark Ormrod erklärt: „Diese innovative neue Technologie von Jaguar Land Rover würde mir persönlich einen großen Nutzen bringen – und sie besitzt das Potenzial, das Leben vieler Menschen zu ändern, die sich beim Ein‑ und Ausstieg in Fahrzeugen mit Problemen konfrontiert sehen. Das Öffnen und Schließen von Autotüren mag für viele eine leichte Aufgabe sein. Aber manchmal sind die vermeintlich kleinen Hindernisse für diejenigen am frustrierendsten, die mit Behinderungen und Einschränkungen leben müssen.“
Die Forschungsingenieure von Jaguar Land Rover haben das neue System in den zurückliegenden sechs Monaten im Laborprüfstand entwickelt, bevor es nun in einem Range Rover Sport in der Realität getestet wird. Die Entwickler sehen „Mobility Door“ nicht allein als große Hilfe für Menschen mit Behinderung, sie schreiben den Automatiktüren daneben eine bedeutende Relevanz für künftige Modelle zu.
Xu Zhou, Deep Learning Technical Research Manager bei Jaguar Land Rover, sagt: „,Mobility Door‘ repräsentiert ein faszinierendes Stück moderner Technologie, das Kunden echten Nutzen im Alltag bringt. Wenn die Tür öffnet, sobald man sich dem Fahrzeug nähert, sieht das sehr einladend aus – ein Aspekt, der zunehmend Bedeutung gewinnt, wenn wir mit Lösungen der Shared Mobility vertrauter werden.“
Über Jaguar Land Rover
Jaguar Land Rover ist der größte Automobilhersteller Großbritanniens, der zwei ikonische Marken vereint: Land Rover als führender Produzent von SUV und Geländewagen und Jaguar als Hersteller luxuriöser Limousinen, Sportwagen und Crossover.
Unsere Produkte werden weltweit nachgefragt und im Geschäftsjahr 2017/18 hat Jaguar Land Rover 614.309 Fahrzeuge in 129 Ländern verkauft; mehr als 80% der Fahrzeuge wurden exportiert. Das Unternehmen beschäftigt weltweit direkt fast 42 000 Mitarbeiter und sichert weitere zirka 260 000 Arbeitsplätze bei Händlerbetrieben, Vertriebsgesellschaften und Zulieferern. Neben den Produktionsstätten in Großbritannien verfügt Jaguar Land Rover über weitere Werke in der Slowakei, in China, Brasilien und Indien. Eine Fertigungskooperation besteht mit Magna Steyr in Graz.
Ab 2020 wird jedes neue Modell von Jaguar oder Land Rover elektrifiziert sein und den Kunden eine größere Auswahl bieten. Wir werden ein Portfolio von elektrischen Modellen über die verschiedenen Baureihen anbieten, ob vollelektrisch, als Plug‑in oder Mild Hybrid sowie mit den neuesten Diesel‑ und Benzinmotoren.
Unser Investitionsprogramm wird weitergehen: wir werden in diesem Jahr etwa £4 Mrd. in neue Produkte und Infrastruktur investieren, um für unsere Kunden die besten Premiumfahrzeuge zu entwickeln. Wir haben den Anspruch unseren Kunden mit unseren Fahrzeugen ganz besondere Erlebnisse zu bieten.
Invictus Games
Bei den Invictus Games handelt es sich um eine internationale Sportveranstaltung für kriegsversehrte, verwundete und kranke Soldatinnen und Soldaten – sowohl aktiv als auch außer Dienst. Auf Initiative von Prinz Harry trafen sich im September 2014 über 400 Teilnehmer aus 13 Nationen in London zu den ersten Invictus Games. 2016 kamen die Teilnehmer nach Orlando im US‑Bundesstaat Florida, 2017 nach Toronto in Kanada und in diesem Jahr ins australische Sydney.
Jaguar Land Rover unterstützt die Invictus Games seit Beginn als „Presenting Partner“ und leistet damit seinen Beitrag zur Gesundung und Rehabilitation der Teilnehmer sowie zur besseren Wahrnehmung der Belange versehrter Soldatinnen und Soldaten.
In der Vorbereitung auf die jüngsten Invictus Games hat das Unternehmen insgesamt fünf behinderten Mitarbeitern Unterstützung zukommen lassen; drei Mitarbeiter waren in Sydney am Start. Im Vorfeld der Invictus Games 2018 hat Jaguar Land Rover außerdem verwundete, versehrte und kranke Soldaten eingeladen, die autonome Auto‑Zukunft zu erleben. Einige Wettkämpfer genossen vorab exklusive Einblicke in das Autofahren kommender Jahre – in einem selbstfahrenden Range Rover Sport.
Mark Ormrod
Der frühere Angehörige der Royal Marines löste bei einer routinemäßigen Patrouille in der afghanischen Provinz Helmand eine Sprengfalle aus. Durch die Explosion verlor Mark Ormrod beide Beine und den rechten Arm. Er war der erste dreifach amputierte britische Soldat im Afghanistan‑Krieg, der dies überlebte. Mark Ormrod lehnt es strikt ab, über seine schweren Verletzungen definiert zu werden. Während seiner Genesung erklärten ihm die Ärzte, dass er nie wieder gehen könne und sich auf ein Leben im Rollstuhl einstellen müsse. Seit dem 9. Juni 2009 hat Mark Ormrod keinen Rollstuhl benutzt.
Mark Ormrod tritt heute als international anerkannter Motivationsredner auf, außerdem als Athlet, Spitzenleistungscoach und Autor der mehrfach preisgekrönten Biografie „Man Down“. Bei den Invictus Games trat er im Radfahren, Rudern und Schwimmen an – 2017 bei den Spielen in Toronto erhielt er den „Jaguar Award“ für außergewöhnlichen Leistungen. Bei den jüngsten Invictus Games im vergangenen Oktober in Sydney gewann der Brite zwei Goldmedaillen im Hallenrudern.