- Neue Jaguar Land Rover Vehicle‑to‑Infrastructure (V2X) Technologie bewahrt Autofahrer vor langen Haltephasen bei „Rot“
- Green Light Optimal Speed Advisory (GLOSA) gibt ideale Geschwindigkeit vor, um die nächste Ampel bei „Grün“ zu erreichen
- Der Stadtverkehr wird dadurch flüssiger und sauberer, denn sanftere Brems‑ und Beschleunigungsmanöver senken die Emissionen
- Neues V2X‑System wird aktuell in einem Jaguar F‑PACE erprobt
Coventry/Kronberg, 15. November 2018 – Weniger Stillstand bei „Rot“, dadurch flüssiger Verkehr und geringere Emissionen dank sanfterer Brems‑ und Beschleunigungsmanöver. Dem Ideal der „Grünen Welle“ im Stadtverkehr kommt Jaguar Land Rover durch eine Vernetzung zwischen Fahrzeug und Verkehrsampeln schon bald deutlich näher. Sie empfiehlt dem Fahrer eine Geschwindigkeit, mit der er verlässlich auf der „Grünen Welle“ mitschwimmen kann. Die neue Technologie aus dem Forschungsgebiet Vehicle‑to‑Infrastructure (V2X) wird aktuell in einem Jaguar F‑PACE und mit spezieller Software ausgerüsteten Ampeln erprobt. Sie soll den Stadtverkehr flüssiger machen und gefährliche Rennen unterbinden, um noch in letzter Sekunde die Ampel vor dem Umspringen auf Gelb und Rot passieren zu können. So werden werden Stadtfahrten sicherer, komfortabler und stressfreier.
Genau vor 150 Jahren gingen die weltweit ersten Verkehrsampeln in Betrieb – gleich neben den Häusern des britischen Parlaments in London. Seitdem haben Autofahrer auf der ganzen Welt Milliarden von Stunden damit verbracht, auf „Grün“ zu warten. Dank einer neuen Technologie von Jaguar Land Rover könnten diese Zeiten schon bald vorbei sein.
Das so genannte Green Light Optimal Speed Advisory (GLOSA) System lässt Autos mit Ampeln kommunizieren und empfiehlt dem Fahrer eine Geschwindigkeit, mit der er sich am sinnvollsten der nächsten Ampelanlage nähert, um die „Grüne Welle“ tatsächlich mitnehmen zu können.
Die neue V2X‑Technologie befreit Fahrer vor regelrechten Rennen bis zur nächsten, schon mit der Rotphase drohenden Ampel. Durch die deutlich sanfteren Beschleunigungs‑ und Bremsmanöver verbessert sich auch die Luftqualität. Über eine flächendeckende Anwendung gelingt zugleich das übergeordnete Ziel der V2X Revolution: Städte mit fließendem Verkehr, weniger Verspätungen und einem geringeren Stresspegel, besonders für Pendler.
Oriol Quintana‑Morales, Forschungsingenieur für vernetzte Technologien, Jaguar Land Rover, sagt: „GLOSA wird die Zeit, die Autofahrer an Ampeln verlieren, deutlich reduzieren. Das System hat das Potenzial, einen sicheren und flüssigen Stadtverkehr zu gewährleisten, der den Verkehrsteilnehmern viel Stress erspart. Unsere Forschungen verfolgen das Ziel, Autofahren für alle unsere Kunden so angenehm und komfortabel wie möglich zu machen.“
Den neuen Ampel‑Assistenten testet Jaguar Land Rover aktuell mit einem Jaguar F‑PACE. Wie alle Jaguar und Land Rover Fahrzeuge verfügt auch das Performance‑SUV schon heute über ein breites Arsenal an fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen – wie zum Beispiel die automatische Abstandsregelung Adaptive Cruise Control (ACC).
In einer nächsten Stufe werden sie via Internet mit anderen Fahrzeugen und der umgebenden Infrastruktur verbunden. GLOSA ist dabei nur eines von mehreren Systemen, die alle darauf zielen, die Zeit, die Autofahrer im Verkehr verbringen, zu reduzieren und sie sicherer und komfortabl ans Ziel zu bringen.
Darüberhinaus warnt das Kollisionswarnsystem ICW (Intersection Collision Warning) zum Beispiel vor Risiken bei der Anfahrt an eine Kreuzung. Es informiert Fahrer über Fahrzeuge, die aus verdeckten Seitenstraßen kommen und kann die Reihenfolge vorschlagen, in der Autos die Kreuzung passieren sollten. Ein spezielles Notfall‑Warnsystem alarmiert Fahrzeuglenker, wenn sich ihnen ein Feuerwehr‑, Polizei‑ und Notfallrettungswagen nähert.
Daneben hat Jaguar Land Rover auch ein System entwickelt, das bei der Parkplatzsuche hilft. Durch Informationen über freie Stellplätze in Echtzeit wird der Parksuchverkehr in überfüllten Innenstädten spürbar ausgedünnt.
Diese und noch weitere Systeme entspringen dem von der Regierung mit Mitteln in Höhe von 23 Millionen Euro geförderten Projekt UK Autodrive, das bereits jetzt Entwicklungen für autonome und vernetzte Fahrzeuge von Jaguar Land Rover beschleunigt hat. Neben der Stärkung der Position der britischen Midlands als Thinktank für innovative Mobilitätslösungen, verfolgt Jaguar Land Rover als größter britischer Automobilhersteller sein ehrgeiziges Vorhaben, mit Hilfe vernetzter Technologien einen Verkehr ohne Unfälle, Staus und Emissionen zu realisieren. Künftige Konnektivitätssysteme werden ein Fahrzeug immer enger mit seiner gesamten Umgebung vernetzten, zugunsten eines fließenden Verkehrs und als Voraussetzung für die selbstfahrenden Fahrzeuge der Zukunft.
Anmerkungen an die Redaktion:
Über UK Autodrive
UK Autodrive ist das größte britische Konsortium, mit dem im Vereinigten Königreich die Realisierung autonom fahrender Autos vorangebracht werden soll. In ihm bündeln sich führende Technologie‑ und Automobilunternehmen, Behörden und wissenschaftliche Einrichtungen. Im Rahmen eines dreijährigen Programms arbeiten sie in Coventry und Milton Keynes gemeinsam an Technologien für autonomes und vernetztes Fahren.
Vernetzte Fahrzeugtechnologien im UK Autodrive Projekt (Oktober 2015 ‑ Oktober 2018):
Green Light Optimal Speed Advisory (GLOSA) sendet Informationen einer Ampelanlage an ein vernetztes Fahrzeug. Es empfiehlt die ideale Geschwindigkeit, um die Ampel bei Grün zu erreichen und minimiert so die Zahl von Stopps bei Rot, macht den Verkehr flüssiger und reduziert Emissionen, weil weniger stark beschleunigt oder abgebremst werden muss.
Intersection Collision Risk Warning (ICW) warnt den Fahrer bei Annäherung an eine Kreuzung vor Gefahren, die eine Kollision verursachen können. ICW hilft, die Zahl und Schwere von Unfällen zu verringern sowie Staus zu vermeiden.
Intersection Priority Management (IPM) schlägt an Kreuzungen ohne Ampelanlagen oder Vorfahrtszeichen eine Reihenfolge vor, in der Fahrzeuge die Kreuzung passieren sollen.
Collaborative Parking liefert in Echtzeit Informationen über freie Parkplätze in unmittelbarer Nähe vom Zielort des Fahrers. Reduziert signifikant den städtischen Parksuchverkehr.
In Vehicle Signage (IVS) sendet aktuelle Straßen‑ und Verkehrsinformationen auf das Fahrzeugdisplay, etwa zu Baustellen oder Tempolimits. Der Pilot ist damit nicht mehr so stark in der Pflicht, sämtliche Straßenschilder zu erfassen, was ebenfalls Unfälle und Staus verhindern hilft.
Emergency Vehicle Warning (EVW) informiert den Fahrer, sobald sich ihm ein Einsatzfahrzeug nähert – und aus welcher Richtung es kommt. Diese vernetzte Technologie erhöht die Sicherheit, denn die Fahrzeiten der Einsatzfahrzeuge werden kürzer, da die anderen Verkehrsteilnehmer schneller und stressfreier Platz machen können.
Electronic Emergency Brake Light (EEBL) warnt, wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug plötzlich bremst. Eine sehr effektive Vorwarnung, auch dann, wenn der Fahrer aufgrund der Wetterverhältnisse, der Straßenführung oder dazwischenfahrender Fahrzeuge die Bremslichter nicht sieht.
Über Jaguar Land Rover
Jaguar Land Rover ist der größte Automobilhersteller Großbritanniens und vereint zwei ikonische Marken: Land Rover als führender Produzent von SUVs und Geländewagen – und Jaguar als Hersteller luxuriöser Limousinen, Sportwagen und Crossover.
Jaguar Land Rover entwickelt und produziert anspruchsvolle Modelle für die Premiumsegmente der Märkte – stets mit Blick auf die Wünsche und Anforderungen der Kunden. Unsere Produkte sind weltweit gefragt. Im Jahr 2017/18 verkaufte Jaguar Land Rover 614.309 Fahrzeuge in 129 Ländern, wobei mehr als 80 Prozent der Fahrzeuge im Ausland verkauft wurden.
Das Unternehmen sichert knapp 260.000 Arbeitsplätze bei Händlerbetrieben, Vertriebsgesellschaften und Zulieferern. Neben den Produktionsstätten in Großbritannien verfügt Jaguar Land Rover über weitere Werke in China, Brasilien, Österreich und der Slowakei. In den vergangenen sieben Jahren hat Jaguar Land Rover die Mitarbeiterzahl mehr als verdoppelt sowie Fahrzeugverkäufe und Umsatz im gleichen Zeitraum mehr als verdreifacht.
Das Unternehmen ist im gesamten produzierenden Gewerbe Großbritanniens der größte Investor in Forschung und Entwicklung: Allein im Jahr 2018 wendet Jaguar Land Rover mehr als 4 Milliarden Pfund Sterling (rund 4,6 Milliarden Euro) für neue Produkte und Investitionen auf.
Ab 2020 wird jede neue Baureihe von Jaguar Land Rover über elektrifizierte Modellversionen verfügen und so den Kunden weitere Wahlmöglichkeiten eröffnen. Dabei reicht das Portfolio von rein elektrisch angetriebenen Modellen über Plug‑in‑Hybride bis zu Mild‑Hybrid‑Varianten – ergänzt um das weiterentwickelte Angebot extrem effizienter und abgasarmer Benzin‑ und Dieselmotoren.